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Ein Blick in unsere lange Geschichte
Der TSV Eiche ist der älteste Sportverein Köpenicks unter gleichem Namen. Er wurde am 15. Januar 1896 von zwölf
Turnern gegründet, die aus dem damaligen bürgerlichen "Cöpenicker
Männer-Turnverein" ausschieden und sich dem "Arbeiter-Turn- und Sport-Bund" anschlossen. Die Resonanz war groß, denn am
Jahresende wurden schon 70 Mitglieder gezählt. Trainiert wurde in drei Männer- und zwei Jugendriegen, die ihre bungsstunden
in Tanzsälen und Scheunen abhalten mussten, weil die Turnhallen bis 1905 allein den bürgerlichen Vereinen vorbehalten waren.
Den Namen "Eiche" gab sich der Sportverein, weil auf seinem Sommerübungsgelände
an der Bahnhofstraße - leider weiß heute niemand mehr genau wo - eine mächtige Eiche stand.
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Auf dem von den Sportlern selbst erbauten
und am 21. Juni 1921 feierlich eingeweihten Eiche-Sportplatz dominierten
in den ersten Jahren die Sportarten Turnen, Leichathletik und Handball.
Recht erfolgreich waren die Frauen. Hier ein Foto aus dem Jahre 1930
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1898 wurde die erste Frauenabteilung eröffnet, die ebenfalls schnell regen
Zuspruch fand. In den ersten zehn Jahren pflegte man ausschließlich das Kunstturnen,
lehnte aber jegliche Art von Wettkämpfen ab. Das änderte sich erst ab 1905,
als der Verein nach langwieriger Bemühungen in der Turnhalle in der Amtsstraße
trainieren durfte.
1912 erhielt der Verein für die symbolische Jahrespacht von einer Mark
die Genehmigung des Magistrats, eine Wiese am Elektrizitätswerk auf dem Amtsfeld
für Turnspiele zu nutzen. Zum Abschluss des Sommerhalbjahres wurde hier gegen den
Widerstand der Vorturnerschaft zum ersten Male bei der Eiche Fußball gespielt.
Großen Anklang fand das Gekicke aber offenbar nicht, denn es blieb vorläufig
bei diesem einmaligen Versuch. Unterbrochen wurden die ständige Aufwärtsentwicklung
durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges. ber 100 Eiche-Sportler wurden eingezogen, 22
von ihnen kehrten nicht zurück. Dennoch wurde der Sportbetrieb - vor allem von
den Frauen - notdürftig aufrechterhalten.
Nach Kriegsende widmete man sich vor allem der Jugendarbeit. In den
im Jahre 1919 eröffneten fünf Schülerinnen- und Schülerabteilungen*
trieben zeitweise bis zu 700 Kinder aktiven Sport. So war es nur
eine Frage der Zeit, bis der alte Sportplatz zu klein wurde.
1920 stellte die Stadt Köpenick dem Verein ein Gelände an der "Totenecke" zwischen
Müggelspree und der Achenbach- und Wendeschloßstrasse zur Verfügung,
das bisher als Schutthalde gedient hatte. Die Mitglieder benötigten neun Monate,
um erst einmal die Unebenheiten, die bis zu 1,5 Metern betrugen, zu beseitigen und
den Untergrund zu befestigen. Daraufhin wurden die Laufbahn sowie Hoch- und Weitsprunggruben
angelegt, eine Barriere rund um den Platz sowie Garderobenhäuser aus Holz gebaut,
Rasen gesät und eine Badestelle installiert. Das alles fast nur in Eigenarbeit der Mitglieder.
Zu diesem Zeitpunkt betrug ihre Zahl 731 aktive Sportler, davon 49 Frauen, 112 Männer,
120 Jugendliche und 450 Schüler.
Am 21. Juni 1921 war es dann soweit, der Eiche-Platz konnte feierlich von 310
Aktiven vor 1500 Zuschauern eingeweiht werden.
Im Januar 1933 besetzten Nazis den Sportplatz, doch auf den entschiedenen
Protest des Vereinsvorsitzenden, August Hoffmann, gab der damalige Köpenicker
Bürgermeister, Mathow, das Gelände wieder für Eiche frei. Doch die Repressalien
hinterließen ihre Spuren. Im August zählte man nur noch 78 Mitglieder.
Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurden die meisten Männer sofort eingezogen,
57 von ihnen kehrten nicht zurück.
Am 24. Dezember 1943 fielen alle Baulichkeiten des Platzes einem nächtlichen
Bombenangriff zum Opfer und die Bäume wanderten bald wegen der akuten Brennstoffknappheit
in die Éfen.
Es dauerte einige Zeit bis die Wunden geheilt waren. Der Platz wurde 1949 wieder instand gesetzt, eine Holzbaracke, die zuvor als Seuchenbaracke
im Krankenhaus Köpenick diente, wurde von den Mitglieder in Eigenleistung aufgebaut.
1951 kam der Verein "Kegler Köpenick", der 1919 gegründet worden war, zu
Eiche. Mit drei deutschen Meistertiteln war dies die erfolgreichste Abteilung.
Die bis 1959 sehr guten Leichtathleten verloren nun durch die Zwangsdelegierungen
zum Sportclub ihre Besten. Als der unermüdliche August Hoffmann am 20. Februar 1960 starb,
war ihr endgültiger Niedergang nicht mehr aufzuhalten.
Mitte der 60er Jahre fehlte auch den Handballerinnen der nötige Nachwuchs,
und der Spielbetrieb musste eingestellt werden. Die Männer hielten sich tapfer
bis heute, brauchen aber dringend "frisches Blut"*. Als sich im Mai 1978 die Frauen
der Fußballer beschwerten, dass sie meist im "Abseits" stehen, gründete
die ehemaligen Handballerin, Gisela Narloch, die Abteilung Frauengymnastik, die auch
mit Erfolg an einigen Wettbewerben teilnahm. Heute trainieren die 35- bis 60jährigen
Frauen nur noch für die eigenen Gesundheit, machen Radtouren, gehen auf die Kegelbahn
und helfen bei der Ausrichtung unserer Sportfeste tüchtig mit.
Sportliche Wechselbäder durchlebten die Fußballer von Eiche Köpenick. Aus der Stadtklasse fielen sie innerhalb von
zwei Jahren sogar bis in die 2. Kreisklasse durch, schafften 1967 den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Als man sich ab 1977 auf den
Nachwuchs konzentrierte, ging es auch wieder aufwärts.
Den Männern gelang unter Trainer, Klaus Jürgen Hoffmann, der Aufstieg in die Bezirksklasse und dann sogar der Sprung in die
Bezirksliga, in der 1988/89 die Vizemeisterschaft errungen wurde. Kurz darauf holten die Eiche-Kicker den Titel des letzten Ostberliner
Hallenmeisters.
Nach der Wende wurde es schwer, die Spieler zu halten, da das Baukombinat
als Sponsor und Arbeitgeber ausfiel. Rund 20 Aktive verließen 1993/94 den Verein.
Der Abstieg in die Landesliga, dann die Bezirkliga und schließlich die Kreisliga
B war vorprogrammiert. Nur Jan Balke (der in der Jugend schon hier spielte)
und Jörg Zarbian hielten
Eiche die Treue. Erfreulich ist die Entwicklung im Nachwuchsbereich, in dem Andreas Küchler
aufopferungsvolle Arbeit leistet. In den Altersklassen Jugend B bis D spielen 4
Mannschaften in der Landes- und Bezirksliga.
Weitere Angaben folgen
demnächst.
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des TSV Eiche Köpenick e.V.
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